
Nachdem uns die lokale Vogel- und Amphibienwelt des nahen Schilfgürtels schon ab 4:30 Uhr tyrannisierte,
fiel es nicht schwer um 6 aufzustehen und den Tag in Angriff zu nehmen. Ziel war es, möglichst weit durch Bulgarien zu kommen. Nachdem alles auf dem Moppeds verstaut und der Frühstückskaffee/Tee
getrunken war, ging es zurück nach Tulcea um von dort Richtung Süden zu fahren. Kurz hinter Tulcea wurden die für heute angekündigten Wolken immer dichter und die ersten Regentropfen fielen.
Gerade noch rechtzeitig vor dem nun folgenden Wolkenbruch konnten wir uns - leider mal wieder - in unsere Regenkombis quälen. Die folgenden 10 Minuten auf der Landstraße waren kein wirklicher
Spaß: Starkregen, Hagel, Donner und Blitze ohne Ende. Gott sei Dank erwischten die Blitze nicht uns sondern zerrissen einen Alleebaum kurz bevor wir ihn passierten. Nachdem dieser Spuk vorbei war
gestalteten sich die kommenden Kilometer bis Constanta eher unspektakulär. Ordentliche, nahezu schnurgerade Straßen durch endlose Getreidefelder. Vom Constanta bis zur bulgarischen Grenze nahmen wir
dann die Autobahn. Die Einreise nach Bulgarien klappte reibungslos. Nun wurden auch die Straßen wieder interessanter; Kurve reihte sich an Kurve und wir konnten schon erste Blicke auf eines der Ziele
unserer Tour werfen: Das Schwarze Meer. In der Küstenstadt Varna angekommen zog es uns erst einmal zum Strand. Das Zwischenziel mußte fotografisch dokumentiert werden. Im Anschluß gab es in einem
Restaurant in Form eines Segelschiffes ein opulentes Fisch-Mittagessen. Frisch gestärkt nahmen wir die Hauptstraße Richtung Burgas. Ein eher eintöniger Abschnitt ohne besondere Highlights. Wir
durchquerten Burgas, eine riesige Hafen- und Industiestadt und wählten dann die Landstraße Richtung Carevo. Eine abwechslungsreiche Strecke, teils sehr kurvig durch dichte Pinienwälder. Die
Landschaft wurde mediterraner. Vorbei an den Urlaubsorten Sozopol und Primorsko mit riesigen Bettenburgen für tausende Touristen kamen wir endlich, nach 520km im Sattel, in unsrem Zielort an. Hier
hat der Tourismus noch keinen Einzug gehalten; es scheint eher als sei hier das Meiste im Sozialismus stehen geblieben. Eingecheckt im recht ordentlichen Hotel gibt's gleich Abendessen und ein bis
zwei Jacky, danach geht's in die Falle.....
Greats, Jens
Greats, Jens