12.Tag: Yozgat - Erzurum 660km

Tankservice in Sivas
Tankservice in Sivas
Das Ziel des heutigen Tages war klar: Stecke und Zeit der unplanmäßigen Reparaturpause von gestern wieder aufholen. Dazu waren knapp 600 km Landstraße abzureiten. Mit der Hoffnung auf gutes Wetter legten wir und gestern Abend weg; mit dem lieblichen, mittlerweile wohlbekannten Geräusch intensiven türkischen Landregens standen wir dann heute gegen 7 Uhr auf. Nach einem ordentlichen Frühstück und dem Beladen unserer Moppeds traf dann tatsächlich gegen 8 Uhr eine Wolkenlücke über Yozgat ein. Also schnell los und die Gunst der Stunde nutzen. Es ging ostwärts eine gut ausgebaute Straße entlang durch ein breites Tal Richtung Sivas. Die Wolkenlücke begleitete uns die ersten rund 180km und sorgte für Sonnenschein. Vor uns zog jedoch eine schwarze Wand dahin. In Sivas legten wir dann die erste Tankpause ein und erwischten mal wieder die abgerockteste Tankstelle des Ortes. Jedoch wurden wir von den Tankstellenjungs bestens mit Tee und Kuchen versorgt. Motorradreisende sind in dieser Gegend wohl immer noch sie absolute Ausnahme. Im Gegenzug mußten wir als Fotomotiv herhalten. Hinter Sivas wurde die bisher eintönige Landschaft hügeliger und interessanter. Die Straße stieg zusehends an und wurde kurviger. Der Haken an der Sache; wir holten die schwarze Wolkenwand ein, die sich in den Bergen aufstaute. Es begann zu schütten und sollte für den Rest des heutigen Tages, bis auf wenige Ausnshmen, auch nicht mehr damit aufhören. Vom Aufstieg in die Berge, der rauhen, zerklüfteten Landschaft und der tollen Streckenführung konnten wir kaum noch etwas wahrnehmen, da wir alle Hände voll mit den desolaten Sichtverhältnissen, der teils spiegelglatten Straße und der zunehmenden Kälte zu tun hatten. Die Krönung erlebten wir dann auf der Paßhöhe in Gemecik auf rund 2200m Meereshöhe: 6 Grad und Wolkenbruch wo normalerweise um diese Jahreszeit 25 Grad und Sonnenschein üblich sind.... Wie auf "rohen Eiern" kämpften wir uns weiter bis Refahiye zu einem Busbahnhof mit angeschlossener Kantine, um eine ausgiebige Mittags- und Aufwärmpause zu machen. Die warme, leckere Mahlzeit tat gut um wieder Leben in die eingefrorenen Knochen zu bekommen und Mitch's lilanen Fingern wieder eine normale Farbe zu geben. Nach einer knappen Stunde ging es dann weiter über Erzincan Richtung Askale, dem heutigen Ziel. Unsere Regenkombis hatten mittlerweile auch schon die ersten Wassereibrüche zu verzeichnen, so daß wir nun von innen und außen durchnäßt waren. In Askale angekommen stellten sich die wenigen örtlichen Hotels als eher gruselig heraus, woraufhin wir, von einer gewissen Resignation befallen, beschlossen, nochmals 60km bis in die nächst größere Stadt dran zu hängen, um wenigstens ein ordentliches Hotel zu bekommen. So kamen wir dann gegen 19 Uhr, nach 662km in Erzurum, einer türkischen Wintersportstadt (2011 Austragungsort der Studenten-Winterolympiade) an und mieteten uns in einem Sporthotel mit Sauna ein. Gefühlte 5 Minuten später saßen wir bereits in derselben um langsam wieder aufzutauen. Danach hab's noch ein kleines Abendessen und 2 Bier (kein JD!!!) und jetzt bin ich auch froh, wenn ich nach Beendigung meines Berichtes endlich schlafen darf; die anderen schnarchen nämlich bereits....
Greats, Jens

Mission-Nordkap

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