Mission Nordkap 2010

Tagebuch Tag 11-20

(Im Hintergrund das Nordkap)
(Im Hintergrund das Nordkap)

11. Tag 14.06.2010 - 90km

 

Wir schliefen bis halb neun aus, die Köpfe etwas schwer vom "Schland" Sieg. Es gab lecker Frühstück am Campingplatz und dann starten wir nach Honigsvag. Da hatten wir bzw. Schmaus mal wieder technische Probleme...:-) Dieses Mal streikte die EC-Karte und selbst die Hotline nach Inzell half nix..... Wir beobachteten den Einlauf eines Hurtigruten Schiffes, wanderten kurz durch die triste "Stadt", nahmen einen Kaffee zu uns, erledigten unsere Einkäufe + Tankten und fuhren zurück in unser Fischerdorf um die Ankunft eines Fischtrawlers zu erleben. Es ist schon erstaunlich und bewundernswert unter welchen Umständen die Menschen hier ihr Leben gestalten. Bei dem alten Fischer konnte man die Jahrzehnte auf der rauhen Nordsee auf jeden Fall in jeder Furche erkennen. Wir schauten kurz Holland gegen Dänemark und fuhren dann auf die andere Seite des Kaps nach Gjesvaer. Die karge Landschaft war beeindruckend und den Norwegern kann man auf jeden Fall einen Gewissen Ordnungssinn nicht absprechen. Bei Straßenarbeiten im Nirgendwo wurden wir doch tatsächlich von einem Begleitfahrzeug durch die Baustelle begleitet.
Während Mitch und Schmaus noch Fotos schießen wollten, befriedigte ich kurz meine Gier nach Speed und düste ans Nordkap, wo mich aber Sturm und Regen gleich wieder vertrieben.
Ich machte dann noch eine Klippenwanderung und jagte die Rentiere durch die Gegend.
Jetzt gibts lecker Essen und dann ab in die Koje denn morgen gehts um 05:00 Uhr ab auf die Hurtigrute Richtung Lofoten.

CU

Bertl

(Postschiff MS Nordlys)
(Postschiff MS Nordlys)

12.Tag 15.06.2010 - 21 km

 

Hurtigruten (Honningsvag – Risoyhamn)

Morgens um 04:00 Uhr hieß es bei Regen und 3°C aufstehen und das Motorrad packen, um die 21 km nach Honningsvag an den Hafen zu fahren. Von hier legten wir um 06:00 Uhr mit der MS Nordlys, einem der legendären Postschiffe, ab um ein Teilstück der Hurtigruten Richtung Süden zurück zu legen. Eineinhalb Tage dauert die Fahrt von Honningsvag über Hammerfest, Tromsö und Harstad nach Risoyhamn auf den Vesteralen. Vorbei an schneebedeckten Gebirgen und bizarren Landschaften schipperten wir an der norwegischen Küsten entlang.
Vielleicht weiß es nicht jeder, Bertl und ich wussten es auch nicht, aber der nördlichste Harley-Davidson Händler der Welt ist in Tromsö. Welch ein Zufall, dass unser Schiff um 23:45 Uhr für 1 ½ Stunden in Tromsö anlegte. Mitch hatte sich ja schon an Bord darum gekümmert, dass ihm ein „spezial“ Shirt von Harley ans Schiff geliefert wird. Dank Mette, Purser auf der MS Nordlys, die sich wirklich für uns ins Zeug gelegt hatte und sich darum kümmerte, dass von Harley jemand nachts zum Hafen kommt und das Shirt ablieferte. Vielen Dank nochmal für Alles!
Des weiteren war es genau die richtige Zeit um in Tromsö von Bord zu gehen und im „Bla Rock“ bei guter Musik 2 Jacky-Cola zu genießen.
Achtung: Da es auch hier Nachts noch hell ist, bloß nicht die Abfahrt des Schiffes verpassen.
Endlich, so gegen 01:30 Uhr lagen wir in unseren Kojen und fanden wenigstens bis 04:00 Uhr (dann legte das Schiff wieder irgendwo an) ein wenig Schlaf.

Es bleibt weiter abzuwarten wann wir mal wieder so richtig ausschlafen können.

Schmaus

(Abseits auf den Vesteralen)
(Abseits auf den Vesteralen)

13. Tag 16.06.2010 - 180 km

 

....das Rütteln beim Anlegen in Harstadt weckte uns leider um acht Uhr morgens, war halt wieder nix mit ausschlafen...Dank Mette bekamen wir glatt kostenlos Frühstück, welches wir sehr genoßen. Wir legten um 11:00 Uhr in Risoyhamn an und leider mußten wir auch gleich mal die Regenkombis anziehen bevor es bei 8 Grad an der Küste entlang Richtung Andenes ging. Andenes ist der "Ort" in Norwegen bzw. Europa für die digitale Waljagd :-) Wir reservierten unseren Ausflug für morgen um 13:00 Uhr, genoßen den unvermeidlichen Kaffee, erledigten unsere Einkäufe und gingen auf die Suche nach dem bereits gebuchtem Apartment in Stave. Tja ..bei 8 Grad und Regen machten die Hot Pools gleich viel weniger Eindruck als im Internet bei blauem Himmel und Mitternachtssonne. Amerkanisches Marketing durch den Besitzer Emmet machts möglich ;-) Nachdem Bezug und kurzer Findungsphase machten wir uns doch noch zur Umrundung der Insel Andoy auf. Unter grauem Himmel gings es entlang der Küste und bald kamen die Regenkombis wieder zum Einsatz. Leider verdarb uns das ein bischen den sicher spektakulären Ausblick. Bald ging die Straße in Schotter über und manchmal gewannen wir den Eindruck, dass sie im nirgendwo endet. Ab und zu schreckten wir a paar Schafherden auf und dann ging es noch einmal kreuz und quer über die Insel zurück nach Andenes. Dort verköstigten wir lecker "Catfish" bevor es wieder in unsere Unterkunft ging.
Da das Wetter nicht besser wurde und uns Mitch's Zeh Sorgen macht..griffen wir auf eine bewährte Ranger-Strategie zurück....Jack + Coke....yeah...

DA BLÄST ER......:-) Wir san scho sehr gspannt...

CU

Bertl

(Da bläst er)
(Da bläst er)

14. Tag 17.06.2010 - 40km

 

Moby Dick!
Wo drückt der Schuh? Genau genommen links, zwischen kleinem und "Ringzeh"! Warum auch immer, ich weiß es auch nicht?! Jedenfalls hab ich eine offene Blase (in Fachkreisen auch offene Calzone genannt) dort und schmerzt wie Hölle......Naja, deshalb führte unser erster Weg heute zur Apotheke zwecks medizinischer Aufbesserung unserer Reiseapotheke mit Desinfektionslösung und Blasenpflastern.....Brauche leider neue Schuhe!!
So, jetzt aber zu interressanterem als meine Wunden!
Da wir uns ja gestern schon in der Liste der Walfänger eintragen ließen, war es heute relativ leicht die Tickets zu bekommen. Der Ansturm war groß und Schmaus kämpfte sich, wie es sich gehört, gekonnt durch Massen aus ganz Europa! Nach kurzem Museumsbesuch schlenderten wir gemütlich zu unserem neuen Katamaranboot, das uns in wenigen Minuten raus auf See beförderte. Wie es der Zufall wollte war er auch gleich zur Stelle, der Moby Dick! In Gestalt eines ca 15m langem Potwal! Absolut beindruckend!!!! Das Ganze bei rauem Seegang, fotografisch festzuhalten war gar nicht so einfach. Ganze dreimal in ca. 2 Stunden war es uns gegönnt ihn zu betrachten. Sie bleiben ca. 5 min. an der Oberfläche, stoßen beim atmen ihre Wasserfontänen aus und tauchen dann fotogen ab, indem sie ihre rießige Schwanzflosse aus dem Wasser hiefen. Einfach genial!!! Bei dem Gedanken, wie die Menschen aus vergangenen Epochen dieses rießige Geschöpf ohne technische Hilfsmittel jagten, treibts einem schon die Gänsehaut hervor...
Die etwas schaukelige Angelegenheit des ganzen, trieb so manchem die Blässe ins Gesicht
Zurück am Campground enterten wir unseren reservierten HotPool. Wir relaxten bei Musik und einem Feierabend Jacky Coke im warmen Wasser und genossen den Ausblick...
So ist wieder ein weiteres Highlight unserer Reise mit Erfolg abzuhaken, es werden aber noch so einige folgen!
Hoffentlich bei etwas besseren Wetterkonditionen.
So stay tuned!!!
Mitch

(Reine auf den Lofoten)
(Reine auf den Lofoten)

15. Tag 18.06.2010 - 308 km

 

Vesterlen und Lofoten!

Aufbruchstimmung in Stave, gegen 09:00 Uhr ging die Fahrt in Richtung Lofoten los.
Bewölkter Himmel aber kein Regen, für die ersten 100 km bis Sortland. Dann wurde das Wetter leider immer schlechter und zum Regen kam auch noch der ewige Wind von der Seite hinzu. Entlang der Küste über Stokmarknes bis nach Melbu schaften wir die eigentlich schöne Strecke bis 11:30 Uhr. Leider hingen die gigantisch aus dem Meer aufragenden Berge in Wolken und gaben der Tour einen etwas faden Beigeschmack. Wir erreichten also den Hafen von Melbu, aber genau zu dem Zeitpunkt als die Fähre in Richtung Fiskebol gerade ablegte. Unser Plan, um 13:30 Uhr zum Spielbeginn Deutschland gegen Serbien in Svolvaer, einer größeren Stadt mit eventueller „WM-Übertragungsmöglichkeit“ einzutreffen geriet ins wanken. Mit 15 min. Verspätung erreichten wir das Zentrum von Svolvaer, aber leider kein Fernseher aufzutreiben. Wir spielten schon mit dem Gedanken an ein Wohnmobil zu klopfen um vielleicht hier das Spiel sehen zu können. Doch in der Hotelbar des Thon Hotels fanden wir dann mit 30 min. Verspätung doch noch ein Televisionsgerät an dem auch hier das Deutschlandspiel übertragen wurde.
Danke Poldi, was für eine Zeitverschwendung!
(Für die dies nicht mitbekommen haben, 1:0 für Serbien)
Nach dieser Niederlage brauchten wir dringend Asphalt unterm Hintern und wir setzten unsere Tour bis nach Reine fort. Es regnete zwar nicht mehr, aber der Wind war mittlerweile so stark, dass man selbst auf gerader Strecke in Schräglage fahren musste. Die Umgebung hier entlang der Küste ist wirklich sehr beeindruckend und es zeigte sich auch an mancher Stelle etwas die Sonne. So wurde es doch noch eine fantastische Tour auf den Lofoten. Schließlich fanden wir hier in Reine auch noch die Perfekte Unterkunft in einer „Rorbuer“, einer auf den Lofoten typischen Fischerhütte am Meer.
Da ja heute „Bergfest“ war und leider die Hälfte unseres Urlaubs vorbei ist, musste auch ein ordentliches Mahl aufgetischt werden. In einem kleinen aber sehr feinen Restaurant servierte man uns wirklich fantastische Fischgerichte und anschließend süße Leckereien.
Der Tag wurde mit einer „Linie“ abgeschlossen. Um alle Missverständnisse auszuschließen, eine „Linie“ ist ein spezieller Aquavit (Schnaps) der in alten Eichenfässern gelagert einmal über den Äquator und zurück gereist ist bevor er ausgeschenkt wird.

Für uns nur das Beste. . . . . . .Skal!

Schmaus

PS: Mitch sein Zeh verliert zwar etwas Flüssigkeit und andere Substanzen, aber er ist auf dem Weg der Besserung.

(Gletscherzungen des Engabreen)
(Gletscherzungen des Engabreen)

16.Tag 19.06.2010 - 305km


Nach einer kurzen Nacht in der urigen Rorbue, machte ich um 04:30 Uhr genug Krach beim Aufstehen um die anderen zu wecken, damit wir pünktlich die Fähre um 06:00 Uhr ans Festland nach Bodo erreichten. Nach 3 ½ h Überfahrt kamen wir dort bei strömenden Regen an und zogen uns erstmal die volle Regenmontur an. Leider hatten allen norwegischen Motorradhändler und Schuhfachgeschäfte am Samstag geschlossen, weshalb Mitch keine neuen Gesundheitslatschen kaufen konnte. Aber es gibt ja einen Harley Händler in Trondheim. ;-)
Nach 20 km ging es endlich auf die Rv. 17, eine der schönsten Straßen Norwegens durchs Helgeland (sicher reiner Zufall..). Es ging an der Küste entlang, die ersten Fjorde eröffneten sich unserem Blickfeld, die Berge schneebedeckt und man sah leider nur die Gletscherzungen des Engabreen und Vestisen Gletschers. Die Gipfel und die Granitwände sind durch die letzte Eiszeit im Gegensatz zu den Lofoten abgeschliffen. Es war trotz strömenden Regens eine beeindruckende Strecke, die sicherlich mit Sonne der Wahnsinn wäre..
Die befürchteten Tücken mit der Rv. 17 erwischten uns gleich am ersten Fährübergang..1 Stunde warten für 10 Minuten Überfahrt...dann düsten wir schnellsten die 28 km zum nächsten Übergang Jetvik um die nächste Anschlußfähre zu erreichen, nur um festzustellen, dass diese Samstag nicht fährt....grrr. Wir nutzten die Zeit zum Tanken und Einkaufen bzw. es machte sich der Galgenhumor breit und wir hatten unseren Spaß. Die einstündige Überfahrt wärmte uns etwas auf bevor es die letzten 100 km nach Nesna ging.
Es wurde langsam ungemütlich...wahre Biker kennen das....die nasskalte Klammheit nimmt zu, es zieht an ein paar Stellen rein, Handschuhe und Schuhe feucht, die Konzentration nimmt ab und die Müdigkeit zu.....ANKOMMEN ist die Devise....Aber warum sollten ausgerechnet wir ohne solche Tage oberhalb des Polarkreises durchkommen...aber ich bin mir sicher ab Trondheim wird es wieder besser....

Wir bezogen um halb sieben unsere 8 m² Hütte, wo es aufgrund der kompletten Ausrüstung und Trocknungsaktion etwas eng wurde. Die heiße Dusche war ein Segen.
Unsere Astronautennahrung war zwar warm und machte satt aber im Gegensatz zum kulinarischen Highlite gestern eher eine Katastrophe :-)

Morgen geht’s ab in den Süden und es steht uns aber wohl noch a nasser Biker Tag bevor....

CU

Bertl

(Elch am Wegesrand)
(Elch am Wegesrand)

17.Tag 20.06.2010 – 264km


Hier kommt die Sonne!
Da wir gestern noch kurz in der Campgroundbar waren und die von einer Horde betrunkener Norweger zu einer Bachelorparty genutzt wurde, vielen wir bald in einen tiefen Schlaf.....
........die Gunner`s mit Paradise City? Welch schöner Traum...... Nein nur Bertl`s Wecker! Aber wir hatten ja etwas Zeit heute, da unsere erste Fähre für heute erst um 10:30 ablegte. So wurde die Schlummertaste noch mehrmals gedrückt.... Die Geräusche die vom Dach kamen waren allerdings kein Traum, eher ein Albtraum, es schüttete was ging!
Bei näherer Betrachtung des Himmels kamen aber doch ein paar Sonnenstrahlen durch Das packen war heute ein logistisches Problem, da wir alles zum trocknen aufgehängt hatten und die Hütte doch etwas klein war. So musste Bertl erstmal im Bett bleiben, bis wir soweit fertig waren...
Volles Klamottenprogramm, in der beliebten Zwiebeltechnik, war trotzdem Pflicht heute.
Los gings mit der ersten Fähre von Nesna nach Levang, die Fahrt danach begann natürlich im Regen, der sich allerdings schnell legte und der Wolkenvorhang die Sonne durch blinzeln lies. Das tat unseren Seelen gut, was sich in bester Motivation äußerte. Auf trockenen Pisten rauschten wir bis zur nächsten Fähre nach Tjotta. Das ganze über geniale Brücken und den typischen skandinavischen Schärenlandschaften. Um den Vefnsfjorden zu überqueren, fuhren wir auf der zweite Fähre des Tages nach Forvik. Die anschließenden 17km waren sogleich abgespuhlt, damit wir auf die dritte Fähre durften...Andalsvagen nach Horn. Die folgenden 64km wurden nur durch einen Tankstop unterbrochen.
Als wir so dahinbrausten fing Bert`l plötzlich an, wild mit der linken Hand zu deuten....Was war denn da am Waldesrand? Ja und da war er dann, der erste Elch der Tour!! Leider war Schmaus schon weitergefahren, bis er umdrehte und zurück fuhr, war er schon in den Wäldern verschwunden Schade, aber es werden noch welche folgen!! Seine Traumvorstellung geht wie folgt: Ein Elch trinkt am Fluß, dann kommt ein riesiger Bär und frisst ihn auf und die Eingeweide holt sich ein Adler..... Die Tierwelt ändert sich im übrigen genauso wie die Landschaft, während im hohen Norden noch Rentiere rumgrasten, sind jetzt mehr Schafe und Kühe zu sehen.
Von Vennesund nach Solstad brachte uns die letzte Fähre des Tages.
Das ganze immer von Regenschauern durchzogen.
Jetzt änderte sich die Landschaft wieder. Die RV17 zog nun ihre Kurven am Sorfjorden und Indre Folda entlang, die aufgrund des Regens auf mich sehr düster wirkten. Die Reise führte uns noch bis Flatt Bru, wo wir eine nette, geräumige Blockhütte fanden. Noch kurz eingekauft und den Ofen eingeheizt und gespeist ( Austronauten Junk Food ) sitzen wir jetzt auf unserem Ecksofa und relaxen....
Noch eine Anmerkung zu der Bar gestern, ein Holztippi von etwa 10m Durchmesser und ca. 10m Höhe. Das ganze mit einer Feuerstelle in der Mitte, supergemütlich....wäre wahrscheinlich die ideale Bar für`n Kurtl am Dorfplatz!!!

Going to Trondheim..
Mitch

(Trondheim)
(Trondheim)

18.Tag 21.06.2010 – 245 km

 

Auf nach Trondheim . . . . mal wieder ein wenig das Leben einer Stadt genießen.

Erstes Problem an diesem morgen war Bertls Wecker, wie immer. . .
Das zweite Problem war der Regen, der uns zwang den Tag auf dem Motorrad im Regenkombi zu beginnen. Erstmal an die nächste Tanke, war die Devise, die Bikes volltanken und einen Kaffee runterkippen.
Die RV17 führte uns über Namsos und Bangsund immer weiter in Richtung Süden nach Trondheim. Bis hierher relativ unspecktakulär verlief die Strecke entlang einiger Seen und Flüße.
Plötzlich war ich dann wieder „up to date“ und kann nun auch über den Anblick eines Elches berichten. Genauer gesagt waren es drei und einer hat sich wirklich perfekt am Flussufer für uns präsentiert.
In Sprova verließen wir die RV17 auf die schmale Landstraße 720. Ein schöne Strecke am Ufer des Beistadfjorden entlang, die unsere Bikerherzen mal höher schlagen ließ.
Hier nimmt nun leider auch der Verkehr immer mehr zu und wir merken, dass wir wieder in der „Zivilisation“ zurück sind. Wir näherten uns Trondheim. . . . .
Es war noch eine Überfahrt mit der Fähre von Rorvik nach Flakk und dann trennten uns nur noch 20km vom Harley Händler in Trondheim. Dort sollte für Mitch ein Traum in Erfüllung gehen, neue Schuhe für seinen geschundenen Fuß bzw. Zeh und ich bekomme dann auch wieder meinen Turnschuh zurück :-)
Bei Harley angekommen wurde Mitch auch gleich fündig und Bertl versuchte vergebens irgendein Hotel in Trondheim auf zu treiben das nicht ausgebucht war. Wir machten uns dann auf den Weg in die Altstadt und fanden auch ein schönes Hotel im Zentrum.
Kurz schnell im Hotel eingecheckt, frisch gemacht und mal wieder beim Versuch das WLAN zu starten gescheiter machten wir uns auf, die Stadt noch kurz zu erkunden.
Im Schnelldurchgang, es war schon 19:00 Uhr führte uns unser „Spätromantiker“ Bertl über Plätze, an die Kathedrale, hinunter in die alte Speicherstadt und schließlich in ein Steak House.
Erstaunlich was sich der bärtige Bert so Alles merken kann und uns immer wieder mit seinem Erklärungen fasziniert.

Bei einem Jacky-Coke im Irish-Pub war der Tag natürlich perfekt.

Schmaus

(Fischerdorf Bud)
(Fischerdorf Bud)

19.Tag 22.06.2010 – 255 km

 

Nach leckerem Frühstück, lösten wir unsere Online Probleme und unsere Nerven waren wieder beruhigt. Friedlich gestimmt besichtigten wir die Vidaros Kathredale, welche auf dem Grab von König Olav dem Heiligen erbaut wurde. Es ist der größte sakrale Bau in Norwegen und eine Pilgerstätte. Die Optimisten unter uns, verzichteten trotz grauen Himmel auf die Regenkombis und behielten recht ;-) Wir nutzen die Ausfallstraße E6 Richtung Süden und bogen dann rechts auf die E39 Richtung Kristiansund ab. Es ging schön an den Sunds entlang und die Schnellstraße verwandelte sich in eine wunderbare Tourenstraße, wo wir auf trockener Straße die Kurven genießen konnten. Wir erreichten Halsa, wo wir mit der Fähre nach Kanestraum übersetzten. Vor Kristiansund ging es mal wieder durch einen der unglaublichen Tunnel unterhalb des Meeresspiegels. Wir machten einen Break am Hafen, genoßen eine Pizza bei Pepe´s. Wie bestellt lief auch noch eine Hurtigruten Schiff ein.....ein immer wieder beeindruckender Anblick. Wir folgten der Rv. 64 Richtung Molde, wo wir erst durch den zweiten Tunnel fuhren...Da Wahnsinn..allein von einem könnte man bei uns wahrscheinlich den ganzen Landkreis finanzieren..Tja wer Öl hat ist hier klar im Vorteil. Dann folgte als weiterer Höhepunkt die Fahrt durch die Schärenlandschaft auf der Insel Averoya. Die Straße Atlanterhavsveien ist echt ein Gesamtkunstwerk. Kurz darauf erreichten wir das prosperierende Fischerdörfchen Bud, wo wir eine Hütte bezogen. Bei einer Wanderung + Fotosession genoßen wir den Ausblick, die Abendsonne und unser Feierabendbier.
Wir buchten für morgen ein schickes Hotel in Alesund, damit wir den Achtelfinaleinzug und die Sonnwendfeier entsprechend genießen können....Ole,Ole.

Davor gehts noch zu den Trollstigen, DER PASS in Norwegen..

CU
Bertl

(Trollstigen)
(Trollstigen)

20.Tag 23.06.2010 - 310km

 

Es gibt Tage in einem Bikerleben, die brennen sich ins Hirn, ja ich glaub sogar ins Herz, an die man sich ein Leben lang erinnert!! Wo man mal all seine Sorgen hinter sich läßt und einfach nur genießt..
Schmalzig, ist aber so! Heute war so ein Tag, der einfach perfekt war, im wahrsten Sinne des Wortes......
Aber von vorne:
Entspanntes aufstehen heute früh, erst nach der dritten Paradise City Session standen wir auf, packten in aller Ruhe unser Zeugs und fuhren los...
Nach kurzem ` Warm up ´ machten wir kurz Halt zwecks tanken und Cafe Stop, kurz: Frühstück
Relativ flott gings Richtung Langfjorden, wo unsere Kurvenhatz seinen Anfang fand.......
Der Anblick der elendlangen Fjorde ist echt beindruckend, umso mehr, wenn auch noch ein Kreuzfahrtschiff im Hafen ankert! So wie in Andalsnes. Man muß sich vorstellen das es hier von Meereshöhe auf ca. 1800m geht, das ist sehr hoch, wenn man mit dem Bike dazwischen rumfährt.

Es ist anders als in den Alpen, obwohl es optisch sehr daran errinnert. Natürlich fahren wir nicht nur dazwischen rum, sondern auch rauf und das in Form der weltbekannten Trollstigen, die auf ca. 11 Kehren und bis zu 11% Steigung auf ca. 1000m Höhe führen. Das ganze bei strahlend blauen Himmel!!!! Ein Traum!
Wir lassen Bert`l ein wenig spielen und lockern die Leine etwas.

 
Man muß aber auch zu seiner Ehrenrettung sagen das er sich sehr korrekt an die Gesetze hält!!!!
Es geht rauf und man wird das Gefühl nicht los, das die Trolle einem im Nacken sitzen und auf uns schauen..
Nach kurzem Fotostop immer weiter auf der 63, entlang des Norddalsfjorden Richtung Alesund. Zu aller Perfektion begleitete uns auch noch ein Hurtigrutenschiff auf dem Fjord raus, das hatte schon was von Postkartenidylle! Es war auch noch passend die MS Trollstigen, ehrlich, kein Kitsch...
In Alesund angekommen, fuhren wir noch kurz auf den Aussichtspunkt oberhalb der Stadt und genossen den grandiosen Ausblick auf die Stadt!
Schnell duschen , umziehen und ab ins Pub, um Fußball zu schauen... Puhhhhh sehr überzeugend meine Herren!!! Jetzt der Showdown gegen England.

War da nicht schon öfter mal was!?
Schland!!!!
Wie gesagt, ein perfekter Tag !

Wer lang unterwegs ist, hat viel zu erzählen, a Hund an der Ketten, hat immer nur ein und des selbe zu bellen, a Vogel der frei ist, singt doppelt so schön, wenn´s einmal vorbei ist, wird`s jeder verstehen.....
( Rainhard Fendrich : Über meinen Horizont )

Hat was wares....

CU Mitch

Mission-Nordkap

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Motorrad Campingplatz Inzell
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